Am Freitag, 25. Mai findet um 19:30 Uhr die Lesung „Grand Hotel Kosovo“ im St. Gaudy-Café in Berlin statt.
In diesen Tagen entsendet die Bundeswehr 400 Soldaten in den Kosovo: in Serbien, das die kleine Nachbarrepublik nicht anerkennt, sind am 6. Mai Wahlen. Der Versuch, diese auch im Kosovo durchzuführen, hat die Spannungen erhöht. Der Bundeswehreinsatz rückt eine Region wieder in den Blickpunkt, die in der letzten Zeit aus unseren Schlagzeilen verschwunden war.
Im Februar 2012 beging die Republik Kosovo ihren 4. Jahrestag. Die 2008 erklärte Unabhängig¬keit beendete neun Jahre internationale Verwaltung durch die United Nations Interim Admin¬istration Mission in Kosovo (UNMIK). Die politischen Verwerfungen im Vorfeld dieser Erklärung dauern bis heute an und tragen zu den aktuellen Konflikten in der Region bei. Andreas Wittkowsky war von Januar 2001 bis Oktober 2008 bei UNMIK tätig, zuletzt als stellvertretender Leiter des sogenannten EU-Pfeilers. Zu seinen Aufgaben gehörten wirtschaftliche Entwicklung, regionale Integration und der technische Dialog zwischen Prishtina und Belgrad.
In dieser Zeit schrieb Wittkowsky eine Reihe von Texten, die er nun in der Aufsatzsammlung „Grand Hotel Kosovo“ veröffentlicht hat: kurze Notizen und kleine Essays, in denen er kenntnisreich und humorvoll Schlaglichter auf eine Nationwerdung wirft, Standards, Verlautbarungen und Deklarationen aufs Korn nimmt und Chuzpe, Tragik und Komik des Alltags einer internationalen Verwaltung beschreibt.
Andreas Wittkowsky liest aus seinem Buch und spricht anschließend mit dem ersten Botschafter der Republik Kosovo in Deutschland, Dr. Vilson Mirdita, über die aktuelle Lage im Kosovo und seine Position in Europa.
Moderation: Dr. Carola Dürr
Mit: Dr. Andreas Wittkowsky (Autor) und Dr. Vilson Mirdita (erster Botschafter der Republik Kosovo in Deutschland)
Freitag, 25. Mai 2012, 19:30 Uhr, St. Gaudy-Café, Gaudystr. 1, Berlin-Prenzlauer Berg